Varrel (mt) – Zur diesjährigen Dienstbesprechung der Orts-/Gemeinde- und Stadtbrandmeister fanden sich 124 der 135 Funktionsträger im Saal vom Gasthaus Hartje in Varrel ein. Kreisbrandmeister Michael Wessels begrüßte neben den Funktionsträgern noch Gäste aus Politik, Verwaltung und anderen Hilfsorganisationen, sowie der Polizei und der Bundeswehr. In seinem Jahresbericht ging der Kreisbrandmeister zunächst auf die Einsatzzahlen von 2018 ein. Mit 1928 Einsätzen waren es zwar 243 weniger als in 2017, trotzdem fühlte es sich mehr an. Das lag vor allem daran, dass die Flächen- und Vegetationsbrände durch den heißen Sommer viele einzelne Einsätze nötig gemacht hatten, während 2017 mehr als 400 Einsätze alleine durch die beiden Sturmtiefs Xavier und Frederike ausgelöst wurden. 201 Brandeinsätze mehr, dafür 500 technische Hilfen weniger, so die Bilanz der Gegenüberstellung. Aber auch die Anzahl der Fehlalarme und Auslösungen von Brandmeldeanlagen hatte 2018 zu 438 Einsätzen geführt. Michael Wessels hob zusätzlich noch einmal die Bandbreite der bearbeitenden Einsätze hervor. Gerade im Bereich der Amtshilfen wird das Unterstützungsspektrum immer breiter. Als Ursache hierfür kann die verbesserte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Organisationen gefunden werden. Durch einen regelmäßigen Austausch wissen die einzelnen Organisationen immer besser, was sie von den jeweils anderen erwarten können. Die Möglichkeiten werden im Einsatzfall nun vermehrt auch genutzt. Bei den Kreisfeuerwehreinheiten gab es auch einige Änderungen zu vermelden. Der ehemalige Versorgungszug ist 2018 aufgeteilt worden auf zwei Verpflegungs- und zwei Logistikgruppen. Beide Brandschutzabschnitte verfügen damit über jeweils eine Versorgungs- und eine Logistikeinheit. Abschließend wurde die Mitgliederentwicklung vorgestellt. 5095 Mitglieder zählen die aktiven Abteilungen der 115 Ortsfeuerwehren aktuell. Im Vergleich zum Vorjahr ein erfreuliches Plus von 82 Mitgliedern. Mit 754 weiblichen Mitgliedern, also einem Anteil von 15% liegt der Landkreis Diepholz etwa 4% über dem Landesdurchschnitt.  

Die Kreisausbildungsleiter Thomas Meyer (KAL Nord) und Detlef Nuttelmann (Süd) stellten den Anwesenden anschließend den Bericht der Kreisausbildung vor. 81 Lehrgänge wurden an den beiden Feuerwehrtechnischen Zentralen in Barrien und Wehrbleck absolviert. 6962 Stunden Ausbildungsdienst kamen dadurch zusammen. 3018 Teilnehmer zählten die Ausbildungsleiter. Kritisch merkte Detlef Nuttelmann als Vortragender dabei das Thema Lehrgangsverfall an. 160 Lehrgangsplätze waren 2018 zugeteilt aber nicht angetreten worden. Die Kreisausbildungsleiter bedankten sich bei den inzwischen 153 ehrenamtlichen Ausbildern für die geleisteten Stunden. 

Kreis-Jugendfeuerwehrwart Lars Genthe berichtete den Delegierten über die Aktivitäten in der Kreis-Jugendfeuerwehr. Auch hier entwickeln sich die Mitgliederzahlen weiter positiv. Als echte Neuigkeit verkündete er zum Abschluss seines Jahresberichtes, dass ein Ausrichter für das Zeltlager 2022 gefunden zu sein scheint. Die Kreis-Jugendfeuerwehr wird mit dem ca. 2000 Teilnehmern in Kirchweyhe in der Gemeinde Weyhe zu Gast sein. 

In seinen Grußworten ging Landrat Cord Bockhop einmal auf das Thema „Wertschätzung“ ein. Er berichtete den Anwesenden, wie Verwaltung und Politik im Alltag durch Ansprechbarkeit und Ernsthaftigkeit in den Bemühungen für die Feuerwehr für Wertschätzung sorgten. In einem Beispiel zeigte er auf, wie Wertschätzung durch den Versuch einer Bezahlung nicht aussehen sollte. Der Umgang miteinander drücke viel mehr die Wertschätzung der handelnden Personen aus. 

Rüdiger Scheibe (Sprecher der Bürgermeisterkonferenz) sprach über die Feuerwehr als älteste Bürgerinitiative. Er stellte heraus, dass es lange keine Initiative mehr sei, denn Initiativen wären zeitlich befristet. Die Feuerwehr sei vielmehr die effektivste Einrichtung zur Selbsthilfe der Bürgerinnen und Bürger. Nicht beschränkt auf Freunde und Bekannte, sondern auf die Allgemeinheit. 

Thomas Kues (Leiter der Polizeiinspektion Diepholz) sagte, er sei neidisch auf die kurzen Dienstwege, die bei den Feuerwehren vorhanden sind, aber beklagen wolle er sich dadurch über seine Strukturen in der Polizei nicht. Als Bürger des Landkreises sprach er den Feuerwehren einen herzlichen Dank aus. Initiativen wie die Spendensammlung für die Feuerwehr in der Gemeinde Bruchhausen-Vilsen anlässlich der vielzahl an Brandeinsätzen im Sommer hätten gezeigt, dass die Bevölkerung im Landkreis Diepholz sensibel sei für die Belange der Feuerwehren, so Kues. 

Klaus-Peter Grothe (LFV Vizepräsident) stellte fest: „Feuerwehren wünschen nicht, sie planen Bedarfe“. Gemeinsam mit dem LFV werden zukunftsfähige Lösungen erarbeitet auch wenn alles immer schneller vorangeht. Die Feuerwehren müssen sich rüsten und zeigen sich dabei flexibel und innovativ. 

Mit seinem Dank an die anwesenden Delegierten für Ihren Beitrag zum Ehrenamt Feuerwehr endete der dienstliche Teil der Versammlung. 

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