Viele der eingesetzten Feuerwehrleute feierten schon in dieser Gaststätte

Gegen 20:40 Uhr, entdeckte die Besitzerin des weithin bekannten ehemaligen Gasthofes Clausing an der Weseloher Straße Rauch in der Nähe des Festsaales und alarmierte die Feuerwehr. Schon bei der Anfahrt forderte die Ortsfeuerwehr Engeln Unterstützung nach.
Alle drei Bewohner des Gebäudekomplexes konnten sich unverletzt ins Freie retten. Sie wurden durch hilfsbereite Nachbarn aufgenommen.
Zunächst konnte der betroffene Gebäudeteil noch ohne große Schwierigkeiten betreten werden. Doch noch während der erste Trupp zur Brandbekämpfung im Innenangriff war, zündete das Feuer durch und griff überraschend schnell auf die beiden angrenzenden Gebäudeteile, das Haupthaus und ein Nebengebäude mit zwei Wohnungen, über. Eine Folge fehlender Brandschutzwände. Der Innenangriff musste alsbald abgebrochen werden und die Trupps gingen in den Außenangriff über. Der Festsaal stand mittlerweile in Vollbrand.
Schon jetzt machte sich die ungenügende Wasserversorgung bemerkbar. Die Stichleitung mit geringem Wasserdruck war mit der Nutzung eines Unterflurhydranten schon ausgereizt.
Die nachrückenden Kräfte waren gezwungen, von zwei in erreichbarer Nähe liegenden Teichen drei Versorgungsleitungen zu legen, um zunächst genügend Wasser zur Verfügung zu haben.
Zusätzlich wurden von Gemeindebrandmeister und Einsatzleiter Michael Ullmann weitere Tanklöschfahrzeuge angefordert, um von weiter entfernten Hydranten, die an einem anderen Wasserstrang lagen, einen Pendelverkehr einzurichten. Erst dadurch war dann die Wasserversorgung annähernd zufriedenstellend.
Die Einsatzstelle wurde in vier Einsatzabschnitte eingeteilt. Davon einer eigens für die Wasserversorgung. Der Einsatzleiter wurde durch die Besatzungen der Einsatzleitwagen aus Bruchhausen-Vilsen und Syke unterstützt.
Durch den Einsatz von bis zu acht Rohren gleichzeitig wurde das Feuer bekämpft. Darunter zunächst ein, später sogar zwei Rohre durch die Besatzung der Drehleiter der FF Syke.
Aus den Gebäuden wurden insgesamt sechs Gasflaschen geborgen, die durch die Aufmerksamkeit der Atemschutztrupps in verschiedenen Gebäudeteilen rechtzeitig entdeckt worden waren.
Trotz all dieser Maßnahmen konnte der Totalverlust des Festsaales und das Ausbrennen der Obergeschosse im Haupthaus und im Nebengebäude mit zwei Wohnungen nicht verhindert werden. Die am Haupthaus stehende Garage mit einem Pkw darin sowie die in unmittelbarer Nähe stehende Schützenhalle und der Theatersaal einer Laienspielgruppe blieben durch die Maßnahmen der Feuerwehr unbeschädigt.
Ab 24:00 Uhr konnte mit der Rücknahme der ersten Rohre und Leitungen begonnen werden und die gezielte Suche nach den Brandnestern begann. Von da an wurden die Einsatzkräfte nach und nach entlassen. Gleichzeitig bargen die Trupps Möbel und persönliche Gegenstände aus den Wohnungen. Das alles zog sich allerdings bis gegen 05:00 Uhr hin.
Insgesamt waren 201 Einsatzkräfte der Feuerwehr aus elf Ortsfeuerwehren eingesetzt. Das Deutsche Rote Kreuz war mit zwei Ärzten und zwei Rettungswagenbesatzungen zur Sicherheit der Feuerwehrleute vor Ort. Ebenso der Kreisfeuerwehrarzt Thomas Wichmann.
Die Polizei sperrte die Zufahrten zur Einsatzstelle weiträumig ab, um der Feuerwehr größtmögliche Bewegungsfreiheit zu sichern. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden noch in der Nacht durch die Kriminalpolizei begonnen.

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